Etwas müde aber voller Tatendrang erreichten wir am frühen Freitagmorgen Paris.
Eigentlich wollte ich die anstehende Stadtrundfahrt nicht mitmachen, hatte ich ja letztes Jahr schon. Spontan änderte ich meine Meinung. Anderer Reiseführer und ich hätte um 12.00 Uhr wieder am Treffpunkt Kongresszentrum sein müssen, da es von dort dann in die Hotels ging.
Erste Stopp war Montmatre mit meiner Sacre Coeur. Ich erspare es mir und euch, mehr über diese wunderschöne Kirsche zu schreiben. Kann unter dem Artikel vom letzten Jahr nachgelesen werden.
Wir hatten eine Stunde Aufenthalt, sodass ich mir zum ersten Mal die Zeit nahm, auch das Innere zu besichtigen. Für den Glockenturm hat es leider wieder nicht gereicht, ich muss also nochmal wiederkommen.
Schon bei der Ankunft in Paris mussten wir uns durch dem Berufsverkehr quälen. Was ja jetzt auch nicht wirklich überraschend war. Aber das ständige "Stop and Go" mit dem Bus war schon ziemlich nervig. Was man in der Zeit alles zu Fuß hätte unternehmen können. Aber so konnte ich natürlich bequem ein paar Fotos aus dem Bus heraus machen. Schade, dass die Scheiben nicht entspiegelt waren.
Einen letzten Stopp gab es am Eiffelturm bevor wir unsere Hotels gebracht wurden.
Im Hotel angekommen war die Versuchung schon sehr Groß, sich kurz ins Bett zu legen. Ich hatte in der Nacht im Bus nicht wirklich viel geschlafen und war ziemlich müde. Aber nix da, Paris wartete.
Eine weitere Sehenswürdigkeit, die ich letztes Jahr nicht geschafft hatte, war der Friedhof Père-Lachaise. Wem der Name nix sagt, das ist der mit den tollen Grabmälern wo so viele Berühmtheiten begraben sind.
Le Cimetière du Père-Lachaise ist der größte Friedhof von Paris und zugleich die erste als Parkfriedhof angelegte Begräbnisstelle der Welt. Er ist nach Pater François d’Aix de Lachaise benannt, auf dessen Gärten der Friedhof errichtet wurde. Mit rund 3,5 Millionen Besuchern im Jahr ist er eine der meistbesuchten Stätten in Paris.
Noch ein letzter sehnsüchtiger Blick Richtung Bett und los ging`s.
Ich war begeistert und kann einen Besuch des Père-Lachaise nur empfehlen. Unzählige und teilweise sehr ausgefallene Gräber. Es wirkte alles etwas ungeordnet, was mir sehr gut gefallen hat. Sehr alte Grabmäler, teilweise schon so stark verwittert, dass man die Inschriften nicht mehr lesen konnte und manche komplett mit Moos überzogen. Dazwischen aber auch deutlich neuere Gräber.
Wer bestimmte Gräber aufsuchen will, sollte sich auf jeden Fall einen Plan besorgen. Ich schlenderte erst eine Weile über den Friedhof, bevor ich mich gezielt auf die Suche nach Jim Morrisons letzter Ruhestätte machte. In der zweiten Reihe und ohne die inzwischen entfernte Büste ist es im Vergleich zu vielen anderen Gräbern eher unauffällig. Allerdings hörte ich schon bevor ich das Grab sah "Riders in the storm" und es befanden sich an keinem anderen Grab mehr Menschen davor. Und durch die vielen Blumen ist es auf jeden Fall das "bunteste" Grab.
Als nächste folgte der obligatorische Besuch im "Hard Rock Cafe". T-Shirt kaufen und bei einem kühlen Bierchen die Füße erholen.
Danach ging es wieder nach Montmatre, wo Reiseleiter Micha zu einem Montmatrebummel mit Rotwein eingeladen hatte. Obwohl inzwischen todmüde, weckte der Abend meine letzten Lebensgeister. Micha führte uns durch Gassen, die ich noch nicht kannte, und erfreute uns mit interessanten und unterhaltsamen Geschichten. Ein sehr schöner Tagesausklang.
Auf der blauen Wand (hier nur ein kleiner Ausschnitt) steht in unzähligen Sprachen "Ich liebe dich" und die roten Splitter sollen zusammengesetzt ein Herz ergeben.
Wieder im Hotel fiel ich nur noch ins Bett und habe in dieser Nacht verdammt gut geschlafen.
Am nächsten Tag sollte es eigentlich zum Schloss Fontainebleau gehen. Leider fiel die Fahrt mangels Teilnehmer aus. Stattdessen wurden wir im halb neun mit dem Bus am Hotel abgeholt und zum Tour Montparnasse gebracht.
Tour Montparnasse (deutsch: Montparnasse-Hochhaus) ist der Name eines 210 Meter hohen Bürohauses im Pariser Stadtteil Montparnasse. Es wurde von 1969 bis 1973[1] vom Architekten Roger Saubot auf dem Gelände des 1965 abgerissenen ersten Bahnhofs Montparnasse errichtet.[2] Mit 59 Stockwerken ist es nach dem Eiffelturm das höchste Bauwerk der Stadt. Geworben wird mit dem schnellsten Aufzug Europas, hm, haben sie am Pamoramapunkt am Potsdamer Platz in Berlin auch erzählt. Auf jeden Fall lohnt es sich. Die Aussicht ist atemberaubend.
Allerdings waren wir zu früh dort. Tour Montparnasse öffnet erst um 10.00 Uhr. Das gab mir die Gelegenheit noch ein bisschen durch die nähere Umgebung und über einen schönen Markt zu schlendern.
Mit der Linie 6 ging es dann weiter zum Triumphbogen. Wahrscheinlich die schönste Metrostrecke, da sie ein ganzes Stück oberirdisch fährt mit schönem Blick auf Eiffelturm und Seine. (Tipp vom Reiseleier - rechts sitzen - natürlich befolgt).
Ich gebs zu, der Tag heute war einfach schlecht geplant. Es war Samstag und ich hatte völlig die teils gewalttätigen Demonstrationen der letzten Wochen vergessen. Die Gegend um die Champs-Élysées hätte ich mir wohl besser gestern angeschaut. Immerhin hatte ich Glück, dass es für diesen Samstagen ein Demonstrationsverbot gab. Dennoch ein hohes Polizeiaufgebot und Absperrungen, die mir durch zwangsläufige Umwege einige Zusatzkilometer bescherten. Naja, selber schuld.
Es ging schon damit los, dass eine Haltestelle vorm Triumphbogen eine Durchsage - natürlich nur auf französisch - kam. Da alle ausstiegen, folgte ich einfach mal der Menge und verließ die Metro - Station. Oben war schon der Triumphbogen zu sehen, davor allerdings sperrten Polizisten, den Gehweg ab. Auf meine Frage, ob ich denn zur Champs-Élysées könne, antwortete man mir freundlich, das sei kein Problem und nach einer kurzen Taschenkontrolle konnte ich meinen Weg fortsetzen.
Der Arc de Triomphe de l’Étoile (dt. Triumphbogen des Sterns) oder kurz Arc de Triomphe, ist ein von 1806 bis 1836 errichtetes Denkmal an der Place Charles-de-Gaullein Paris. Er gehört zu den Wahrzeichen der Metropole. Unter dem Bogen liegt das Grabmal des unbekannten Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg mit der täglich gewarteten Ewigen Flamme, im Französischen Flamme du Souvenir (dt. Flamme der Erinnerung) genannt, im Gedenken an die Toten, die nie identifiziert wurden. Das ganze Jahr hindurch finden Kranzniederlegungen und Ehrungen statt, die ihren Höhepunkt in der Parade am 11. November finden, dem Jahrestag des Waffenstillstands zwischen Frankreich und Deutschland im Jahr 1918.
Rund um den Triumphbogen und auch auf der Champs-Élysées ein hohes Polizeiaufgebot, aber nicht störend und alles wirkte sehr entspannt. Okay, die blauen Einsatzwagen auf den Fotos haben irgendwann genervt.
Am Ende der Einkaufsmeile war dann das letzte Stück zum Place de la Concorde abgesperrt und ich musste einen Umweg bis zur Seine in kauf nehmen. So kam ich immerhin zur Pont Alexandre III, der schönsten Brücke in Paris, und da dort alle Straßen gesperrt waren, konnte man gut fotografieren.
Ich schlenderte ein Stück an der Seine entlang bis zum Place de la Concorde. So leer hatte ich den größten Platz von Paris noch nie erlebt. Der ursprüngliche Zweck des Platzes bestand darin, der Reiterstatue Ludwigs XV. einen würdigen Standort zu geben.
Während der Französischen Revolution wurde die Reiterstatue am 11. August 1792 auf dem jetzt Place de la Révolution genannten Platz zerstört und entfernt. An ihrer Stelle errichtete man am 21. Januar 1793 eine Guillotine,[3] mit der noch am selben Tag Ludwig XVI. enthauptet wurde. Seine Gattin Königin Marie Antoinette folgte am 16. Oktober 1793. Innerhalb von nur 2 ½ Jahren kam es hier zur Exekution von 1.345 Personen.
An der Nordseite befinden sich Hôtel de Crillon und das Marineministerium.
Der weithin sichtbare Obelisk von Luxor ist ein aus dem Tempel von Luxor stammender 23,50 Meter hoher und etwa 230 Tonnen schwerer Granit-Monolith (aus Syenit) aus dem 13. Jahrhundert vor Christus, aufgestellt am 25. Oktober 1836. Er ist ein Geschenk des Muhammad Ali Pascha für den König Louis-Philippe. Die etwa 1600 Hieroglyphen verkünden von dem ruhmreichen Taten Ramses II. Das älteste Monument von Paris erhielt am 14. Mai 1998 ein 3,60 Meter hohes Pyramidion aus vergoldeter Bronze. Der Obelisk soll den schwierigen Weg zum Erreichen der Eintracht (französisch concorde) in einem Volk symbolisieren. Auf dem Platz finden alljährlich die Feiern zum französischen Nationalfeiertag am 14. Juli ihren Höhepunkt.
Den Obelisken flankieren zwei von Hittorff erbaute Springbrunnen mit einem Durchmesser von je 16,50 Meter. Über dem größeren runden Wasserbecken erheben sich zwei kleinere. Der südliche (französisch fontaine des mers) ist den Meeren Mittelmeer und Atlantik sowie Seefahrt und Fischfang gewidmet, den nördlichen (französisch fontaine des fleuves) zieren Allegorien der Flüsse Rhône und Rhein sowie Landwirtschaft und Industrie.
Der Eingang zum Jardin des Tuileries war gesperrt, aber man konnte dahinter deutlich Menschen sehen - und ich wollte auch da hin.
Durch eine weitere Polizeiabsperrung gelangte ich zu einem geöffneten Seiteneingang.
Der ehemalige Barock - Schlosspark erstreckt sich vom Place de la Concorde im Westen bis zum Louvre im Osten und ist im Süden von dem rechten Ufer der Seine.
Durch den Park und den kleinen Triumphbogen gelangte ich zum Louvre. Dort war es allerdings so überfüllt, dass ich schnell die Flucht ans andere Seineufer ergriff.
Auf der anderen Seineseite ging es wieder zurück. Gut zu sehen die beeindruckende Größe des Louvre.
Vorbei am Musée d’Orsay. Das Kunstmuseum ist im ehemaligen Bahnhof Gare d’Orsay untergebracht.
Wieder an der Pont Alexandre III bog ich zum Invalidendom ab. Der Dôme des Invalides ist ein Kuppelbau aus dem 17. Jahrhundert und Teil der Anlage des Hôtel des Invalides(Kriegsinvalidenheim). Die Kuppel ist mit Blattgold verkleidet. Er diente ursprünglich als Kirche, wurde aber 1840 zur Grabstätte für Kaiser Napoleon I. umgebaut.
Ich gönnte mir erstmal ein Päuschen und legte mich wie viele andere auf dem Rasen davor in die Sonne.
Ich beendete meinen Rundmarsch am Eiffelturm.
Jetzt kam der gemütliche Teil des Tages. Erst eine Bootsfahrt auf der Seine und danach noch einmal mit dem Bus durch das beleuchtete Paris.
Leider fielen dadurch die Nachtaufnahmen von Paris wieder aus. Aber die Verlockung war zu groß, da uns der Bus dann direkt am Hotel absetzte.
Am nächsten Morgen wurden wir wieder am Hotel abgeholt, das Gepäck schon eingeladen und los ging die Fahrt nach Versailles bevor es am Mittag wieder zurück in die Heimat ging.
Das Schloss Versailles (französisch château de Versailles) in der gleichnamigen Nachbarstadt von Paris ist eine der größten Palastanlagen Europas und war von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zum Ausbruch der Französischen Revolution die Hauptresidenz der Könige von Frankreich. Der Barockbau, dessen größte Ausdehnung mehr als einen halben Kilometer beträgt, gilt als ein Höhepunkt europäischer Palastarchitektur und diente vom 17. bis zum 19. Jahrhundert als Vorbild für zahlreiche weitere Schlossbauten.
Ich hatte mir schon vorher überlegt, nur die Gärten zu besichtigen, und als ich dann die Schlange vorm Eingang ins Schloss sah, stand mein Entschluss fest. Leider hatte sich die Sonne heute hinter den Wolken versteckt.
Es war noch schön leer in der wunderschönen Parkanlage. Etwas ärgerlich war allerdings, dass die meisten Springbrunnen erst später eingeschaltet wurden, als ich schon wieder dabei war, die Gärten zu verlassen.
Die mit Musik untermalten Fontänen waren schön, aber da bin ich wohl doch zu sehr verwöhnt von Dubai, als dass mich sowas noch beeindrucken könnte.
Da ich bis zur Abfahrt noch Zeit hatte, besuchte ich noch einen Markt (eine weitere Empfehlung von Reiseleiter Micha) und schlenderte noch ein bisschen durch die Gassen von Versailles.
Noch einmal zurück nach Paris, um alle einzusammeln, die nicht mit nach Versailles gefahren sind, und dann war es leider schon wieder Zeit für den Heimweg.
Wieder ein wunderschöner Ausflug nach Paris. Eigentlich war ich noch nie ein großer Fan der französischen Hauptstadt, aber auch wenn sie nie meine Lieblingsstadt werden wird, hat sie sich so ein bisschen in mein Herz geschlichen. Und es gibt immer wieder noch so viel Neues zu entdecken, dass ich bestimmt wiederkommen werde.
Und zu Mango - Tours kann ich nur sagen - auch beim zweiten Mal wieder in allen Punkten überzeugt. Perfekte Organisation, immer pünktlich, ein sympathischer und kompetenter Reiseleiter - jederzeit wieder.